Schlaflos auf Matratzen in Damaskus

Unser kleines Zimmer

Unser kleines Zimmer

Nach den ersten Tagen in Damaskus, wo wir durch die vielen neuen Eindrücke und aufregenden Begegnungen mit der fremden Kultur jeden Abend erschöpft wie Steine ins Bett fielen, muss ich nun leider feststellen, dass die Betten hier nicht ganz unseren Gewohnheiten entsprechen. Dass mir am Morgen immer alle Knochen weh taten, schob ich bisher immer auf den übermäßigen Konsum der einheimischen alkoholischen Getränke, aber auch nach einer gewissen Reduzierung und Gewöhnung wurden die morgendlichen Schmerzen nicht weniger. Tilo hatte komischerweise vorerst keine Probleme.

So richtig schlimm wurde es aber, als wir beide durch eine heftige Magenverstimmung 5 Tage im Bett bleiben mussten. Solange der Magen weh tat und wir genug Schmerzmittel zu uns nahmen, haben wir von den Rückenschmerzen nichts gemerkt. Aber nach 4 Tagen ging gar nichts mehr. Wie wir uns auch drehten und wendeten, es gab keine Liegeposition in der wir es länger aushielten. Wir waren froh, endlich wieder aufstehen zu können. Am gleichen Tag noch haben wir uns mit den Zimmernachbarn ausgetauscht, ob deren Matratzen von Schlaraffia auch so weich und durchgelegen seien und jede Feder zu spüren ist, doch sie meinten nur, dass es so ginge und dass sie sowieso nicht oft in ihren Betten schlafen würden.

Wir haben uns dann erkundigt, ob die Möglichkeit bestünde, das Zimmer zu tauschen, in der Hoffnung, dass im anderen Zimmer bessere Matratzen auf den Betten sind. Wir hatte unsere Betten ja nicht nur zum Schlafen, sondern auch als Sitzmöglichkeit am Tag, wo wir uns zum lesen und manchmal auch zum Essen hinsetzen mussten. Doch im Wohnheim waren inzwischen alle Zimmer vergeben, doch Shuki, der als Hausmeister das Mädchen für alles war, schaute sich mal unsere Betten an und da fiel ihm ein, dass das Gästezimmer des Rektors neulich erst neue Betten bekommen hatte. Zehn Minuten später kam er mit einer neuen Matratze in unser Zimmer und gab uns mit einem Wink zu verstehen, dass wir die beiden alten Matratzen nach oben tragen können. Dort gab er uns dann noch die andere neue Matratze. Er erklärte uns, dass sowieso erst Besuch fürs Gästezimmer käme, wenn Semesterferien sind und dann könnte er die Matratzen wieder umtauschen. Als Gegenleistung sollten wir nur immer schön unsere Betten machen, damit es nicht vorher schon auffiele, dass wir ganz andere Matratzen haben. Und so kommt es, dass es in unserem Zimmer immer schön aufgeräumt aussieht. Wir sind so froh über die neuen Matratzen, dass uns das Bettenmachen nicht stört, weil wir endlich wieder jeden Morgen bzw. Mittag ausgeruht aufwachen.

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